Warum kann Inkontinenz vor und nach der Geburt auftreten?

Wissenschaftliche Überprüfung
Paul Grandemange, Spezialisierter Beckenboden-Physiotherapeut

Die Schwangerschaft gehört zu den Ereignissen, die sich am stärksten auf den Körper einer Frau auswirken. Bei einer schwangeren Frau finden viele Veränderungen statt: körperliche, hormonelle und muskuläre Veränderungen. Die Schwangerschaft und Geburt haben auch Auswirkungen auf unseren Beckenboden und unsere Harnsystem, was zu Blasenschwäche vor und während der Schwangerschaft führen kann. Wie das Thema Beckenboden und Inkontinenz nach der Geburt zusammenhängen, erklären wir euch in diesem Artikel.

Blasenschwäche während der Schwangerschaft

Fast ein Drittel aller schwangeren Frauen leidet ab der zweiten Schwangerschaftshälfte an Blasenschwäche. Um besser zu verstehen, wie diese Belastungsharninkontinenz entsteht, werfen wir einen Blick auf einen der Hauptschuldigen: den Beckenboden.

schwangere Frau

Zusätzliches Gewicht für Deinen Beckenboden

Die Gebärmutter (und das Baby) üben während der Schwangerschaft Druck auf die Blase aus, welche wiederum auf den Beckenboden drückt. Das kann ein Grund sein, warum Du nun öfters auf die Toilette musst. Das zusätzliche Gewicht durch das Baby ist eine zusätzliche Belastung für deinen Beckenboden und kann diesen bereits während der Schwangerschaft schwächen.

Die Folge? Bei Anstrengung, Husten, Niesen oder Lachen kann es dann zu kleinen Urinverlusten kommen. Der Beckenboden kontrolliert den richtigen Verschluss der Blase – wenn er unter Druck gerät und geschwächt ist, kann er das nicht mehr richtig gewährleisten.

Frau auf Toilette Inkontinenz Geburt

Die Schwangerschaft: eine Belastungsprobe für Blase und Beckenboden

Viele Faktoren wirken sich während der Schwangerschaft auf die Funktion von Blase und Beckenboden aus und können das Auftreten von Blasenschwäche erklären:

  • Erhöhte Urinmenge: Während der Schwangerschaft nimmt das Blutvolumen im Laufe der Zeit allmählich zu. Diese Zunahme wirkt sich direkt auf die Tätigkeit der Nieren aus. Sie filtern und entsorgen die im Blut transportierten Abfallstoffe und wandeln sie in Urin um. Je weiter die Schwangerschaft fortschreitet, desto mehr Urin wird produziert und desto häufiger musst Du pinkeln.
  • Erhöhter Druck auf den Bauchraum: Je weiter die Schwangerschaft fortschreitet, desto mehr wächst der Fötus und nimmt in der Gebärmutter Platz ein. Das Baby wiegt dann immer mehr. Diese Gewichtszunahme verstärt den Druck auf die Blase und den Beckenboden.
  • Lockerung des Gewebes: Die während der Schwangerschaft ausgeschütteten Hormone (insbesondere Relaxin) wirken auf die Gelenke und Bänder ein, um das Gewebe zu entspannen und zu lockern und es so auf die Geburt vorzubereiten. Die Beckenbodenmuskulatur entspannt sich daher während der Schwangerschaft auf „natürliche“ Weise .
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Kostenloser Leitfaden: Beckenboden-Rückbildung nach der Geburt

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Inkontinenz nach der Geburt

Auch wenn Du während der Schwangerschaft keine Blasenschwäche hattest, kann es nach der Geburt trotzdem Blasenschwäche auftreten. Ein Drittel aller Frauen leidet nach der Entbindung an Harninkontinenz.

Deine Beckenbodenmuskulatur wird während der Geburt stark gedehnt. Die Folge: Der Beckenboden ist geschwächt oder gar verletzt. Das kann zum Auftreten von Inkontinenz nach der Geburt führen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Du versuchst, bereits während der Schwangerschaft zu lernen, wie Du deinen Beckenboden entspannst. Dadurch kannst Du die Geburt Deines Babys erleichtern und Verletzungen vermeiden.

Doch auch nach der Geburt ist es wichtig, dass Du deinen Beckenboden wieder stärkst und im besten Fall einen Rückbildungskurs machst – egal ob Du an Inkontinenz leidest oder nicht.

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Erschlaffung des Beckenbodens: Was sind die Folgen?

Auch wenn Du nach der Schwangerschaft nicht direkt an Problemen leidest, ist es wichtig, dass Du deinen Beckenboden wieder stärkst – denn er spielt unser Leben lang eine wichtige Rolle.

Unfreiwilliger Urinverlust

Während dem Sport, Husten, Niesen oder Lachen tritt Inkontinenz bei Dir auf? Dahinter kann Dein geschwächter Beckenboden stecken. Der Beckenboden ist für das kontrollierte Schließen der Harnwege verantwortlich. Wenn er geschwächt ist, kann er diese Aufgabe unter Belastung nicht mehr erfüllen.

Beeinträchtigtes Sexleben

Nach der Geburt berichten einige Paare, dass sie ihr Intimleben als weniger erfüllend empfinden. Grund hierfür kann sein, dass die Beckenbodenmuskulatur während der Geburt geschwächt wurde. Ein straffer Beckenboden steigert das Empfinden für beide Partner während des Geschlechtsverkehrs – und kann Dir sogar dabei helfen, schneller zum Orgasmus zu kommen.

Langfristige Folgen

Inkontinenz kann viele Jahre nach der Geburt auftreten. Die Spannkraft des Muskelgewebes lässt mit zunehmendem Alter nach. Daher ist es auf jeden Fall wichtig, dass Du nach der Geburt deinen Beckenboden trainierst, auch wenn Du aktuell noch unter keinen Problemen leidest.

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Beckenbodentraining leicht gemacht

Vielen Frauen fällt es schwer ihren Beckenboden zu trainieren haben, weil sie sich nicht so richtig vorstellen können, wo denn dieser ominöse Beckenboden genau liegt. Hilfe bietet dabei ein Emy, ein smarter Beckenbodentrainer mit dem Du Deinen Beckenboden von zu Hause aus trainieren kannst. Mit Hilfe der Biofeedback-Technologie erkennt Emy, wenn Du Deinen Beckenboden richtig anspannst. Dank einer App kannst Du Deine Beckenbodenanspannung und Trainingsfortschritte in Echtzeit auf deinem Smartphone verfolgen. Emy ist ein zertifiziertes Medizinprodukt, das klinisch getestet wurde und zum Schutz deiner Gesundheit in Europa mit geprüften medizinischen Materialien hergestellt wird. Mit Emy kannst Du deinen Beckenboden flexibel und wirksam trainieren. Du wählst, wo und wann Du deine Beckenbodenübungen durchführen möchtest, damit kleine Unfälle der Vergangenheit angehören! Leidest du unter Inkontinenz? Dann kann dir Emy Trainer sogar von deinem Arzt oder deiner Ärztin verschrieben werden. Emy wird von allen deutschen Krankenkassen übernommen.

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Unser Tipp: Beckenbodentraining vor der Schwangerschaft!

Tatsächlich wissen nur wenige Frauen, dass es notwendig ist, den Beckenboden auf die Geburt vorzubereiten, um Probleme zu vermeiden. Schon vor der Schwangerschaft solltest Du daher auf deinen Beckenboden achten und kannst ein Gefühl und Bewusstsein für die Beckenbodenmuskulatur entwickeln. Das hilft dir, deinen Beckenboden besser zu kontrollieren und Geburtsverletzungen vorzubeugen. Fürsorge ist besser als Nachsorge!

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