inkontinenz

Inkontinenz – Ursachen, Symptome & Lösungen

Blasenschwäche, auch bekannt als Harninkontinenz, ist gekennzeichnet durch einen unwillkürlichen Urinverlust, der zu jeder Tageszeit auftreten kann. Dies kann von einigen Tropfen bis zum gesamten Inhalt der Blase reichen.

Was ist Inkontinenz / Blasenschwäche?

Nach wie vor ist Inkontinenz ein Tabuthema obwohl alleine in Deutschland über 8 Millionen Frauen davon betroffen sind. Alter, berufliche und persönliche Umstände sind jedoch keine zuverlässigen Indikatoren. Alle Frauen können irgendwann von Blasenschwäche betroffen sein. Inkontinenz stellt ein echtes Problem für unsere Gesellschaft dar, denn 1 von 10 Frauen leidet an ausgeprägter Harninkontinenz. Die meisten Frauen leiden im Stillen und suchen keine professionelle Hilfe, weil es ihnen oft peinlich ist oder sie sich schämen, über das Problem zu sprechen. In den meisten Fällen lassen sich jedoch einfache Lösungen finden, um den ungewollten Harnverlust schnell zu bekämpfen und zu verringern, selbst wenn die Inkontinenz bereits seit mehreren Monaten oder Jahren besteht.

Verschiedenen Arten der Inkontinenz

Stressinkontinenz Belaastungsinkonntinenz Stress

Stress-Inkontinenz / Belastungsinkontinenz

Sie ist gekennzeichnet durch einen geringen, ohne vorheriges Bedürfnisgefühl auftretenden Ausfluss in Form eines Strahls. Dies tritt hauptsächlich bei körperlicher Anstrengung im Alltag (z. B. beim Sport, beim Tragen schwerer Lasten usw.), aber auch beim Husten, Lachen oder Niesen plötzlich auf. Hierzu zählt auch die so genannte Giggle-Inkontinenz, sich sprichwörtlich vor Lachen in die Hose machen. Bei schwerer Inkontinenz kann es schon bei geringer Anstrengung, z.B. beim Aufstehen von einem Stuhl, zum Urinverlust kommen. Dies ist die häufigste Form der Inkontinenz bei Frauen (50 % der Fälle).

Dranginkontinenz Blasenschwäche

Drang-Harninkontinenz

Die auch als Dranginkontinenz bezeichnete Inkontinenz ist durch einen unkontrollierbaren und dringenden Harndrang gekennzeichnet, der nicht bis zum Erreichen einer Toilette zurückgehalten werden kann. Im Gegensatz zur Belastungsinkontinenz gibt es keine äußeren Auslöser. Der Harndrang tritt plötzlich auf und lässt sich nicht aufhalten. Es gibt jedoch Situationen, die dieses Phänomen verschlimmern können: Eine der bekanntesten ist das Symptom „Schlüssel in der Tür“, das zu plötzlichem und unkontrollierbarem Harndrang führt. Es wird auch oft als „überaktive Blase“ bezeichnet, weil der Harndrang häufig und mit kleinen Urinmengen auftritt. Es handelt sich um eine seltene Form der Inkontinenz bei Frauen.

Blasenschwäche

Gemischte Harninkontinenz

Hierbei handelt es sich um eine Kombination aus den beiden oben genannten Formen der Inkontinenz: Belastungs- und Dranginkontinenz. Ein Drittel der Frauen leidet unter dieser Form der Inkontinenz, bei der sowohl der Harndrang bei Belastung als auch der unerwartete Harndrang auftritt.

Frau mit Toilettenpapier

Stuhlinkontinenz

Bei einer Stuhlinkontinenz oder auch Darminkontinenz genannt kommt es zu ungewollten, unkontrollierten Verlust von Stuhl oder Darmgasen. Der Stuhl kann fest und/ oder flüssig sein. Alleine in Deutschland leiden über 5 Millionen Menschen an den Symptomen von Stuhlinkontinenz. Die Anzahl der Betroffenen wird oft als viel geringer eingeschätzt, da das Thema immer noch ein großes Tabu für viele Patienten darstellt.

Folgen einer Inkontinenz

Inkontinenz beeinträchtigt die Lebensqualität von ⅔ der betroffenen Frauen: familiär, sozial, sexuell oder beruflich, die Folgen sind vielfältig. So erleben die Frauen beispielsweise eine Einschränkung ihrer körperlichen und sportlichen Aktivitäten sowie eine Beeinträchtigung der sozialen und persönlichen Aktivitäten, aber auch psychologische und emotionale Auswirkungen oder eine Beeinträchtigung der Qualität des Schlafs und der sexuellen Beziehungen. Viele Betroffene schränken sich aufgrund von Scham oder Angst selbst stark ein und verzichten auf Sport, Treffen mit Freunden etc.

Wird die Inkontinenz nicht behandelt, kann es zu gravierenden Folgen wie einer Senkung der Organe, auch Prolaps genannt, kommen. Der zu sehr erschlaffte Beckenboden kann sich vorwölben oder unter den knöchernen Beckenausgang absinken, so dass er seine Stützfunktion nicht mehr erfüllen kann. Die Organe können dann allmählich absinken, bis sie außerhalb des Beckens landen.

Trainiere Deinen Beckenboden

Woran erkennt man eine Inkontinenz?

Schaubild Unterbauch Frau Beckenboden Beckenbodenmuskulatur

Funktionsweise der Blase

Die Harnblase ist eine Art Zwischenspeicherorgan für den von den Nieren produzierten Urin. Sie ermöglicht es uns den Urin bewusst abzugeben. Die Blase selbst besteht dabei aus einem kugelförmigen Muskel und liegt gut geschützt im Becken. Im Schnitt hat ein Mensch ein Blasenvolumen von 300 bis 500 ml.

Eine unwillkürliche Entleerung der Harnblase verhindert der Schließmuskel. Der äußere Teil des Schließmuskels kann bewusst gesteuert werden. Während diesem Vorgang wird stetig Druck auf die Blase ausgeübt.

Wenn der Beckenboden geschwächt ist, übersteigt dieser Druck leider die Schließkraft des Schließmuskels und führt zu ungewolltem Urinaustritt. Eine Schwangerschaft, Übergewicht oder ein Hormonmangel in den Wechseljahren sind zusätzliche Faktoren, die zu einer Schwächung der Beckenbodenmuskulatur beitragen können.

Beckenboden und Blase

Anzeichen und Symptome

Nur 10 % der Frauen mit Blasenschwäche sind sich ihrer Inkontinenz bewusst und betrachten sie als Problem (Kuhn et al. 2006). Oft schämen sich diese Frauen im Alltag und tragen einen Schutz. Wieder andere sind der Meinung, dass sie nicht inkontinent sind und passen ihre Aktivitäten an, um „riskante“ Situationen zu vermeiden. Verdrängung, Angst und falsche Scham verhindern oftmals eine effektive Problembewältigung . Dabei gibt es mittlerweile Lösungen, die Betroffenen schnell und langfristig helfen können.

Es spielt keine Rolle, wie oft oder wie viel. Selbst der Verlust einer sehr geringen Urinmenge hat wahrscheinlich mit Harninkontinenz zu tun! Schwierigkeiten, den Urin zurückzuhalten, Blähungen, mangelndes Gefühl und/oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, Schweregefühl in der Scheide… Das alles sind Signale, einen Arzt aufzusuchen, um dieses (Inkontinenz)-Problem zu lösen.

Bei Symptomen schnell handeln

Risikofaktoren

Es gibt viele verscheidene Risikofaktoren, die eine Blasenschwäche begünstigen. Nachfolgend handelt es sich nur um eine Auswahl und nicht um eine vollständige Liste.

Fizimed
Fizimed
Frau auf kleinem Trampolin

Sport als Risiko

Sportarten mit ruckartigen Bewegungen oder Überbeanspruchung des Beckenbodens.
Einige Sportarten können einen übermäßigen Druck auf den Unterleib ausüben, was zu Urinverlust führen kann. Dies gilt für Trampolinspringen, Gymnastik, Leichtathletik, Reiten, Volleyball, Handball usw. Mediziner empfehlen körperliche Aktivitäten ohne Stöße und Sprünge wie Schwimmen, Wandern, Radfahren oder Pilates. Wichtig ist auch, dass Du beim Sport immer ausatmest, indem Du Deinen Beckenboden „vorher“ anspannst.

Fastfood

Ungesunde Lebensweise

Eine unausgewogene Ernährung oder zu viel koffeinhaltige oder alkoholische Getränke können zu Blasenschwäche führen. Wenn Du unter Inkontinenz leidest, ist es wichtig, dass Du viel Wasser oder Kräutertee trinkst. Auch Rauchen verschlimmert die Situation bei Harninkontinenz. Allerdings ist Rauchen keine unmittelbare Ursache für Inkontinenz, sondern eher ein verstärkender Faktor. Der chronische Husten, der mit dem Rauchen einhergeht, übt durch die Bauchmuskeln Druck auf den Beckenboden aus, was den Beckenbodenmuskel schwächen kann.

Aufrechte Haltung ichtig für denBeckenboden

Haltungsfehler

Eine schlechte Körperhaltung kann zu Druck auf den Organen führen, was wiederum den Beckenboden stärker belastet. Übermäßiger Druck auf den Beckenboden kann diesen schwächen und Verspannungen hervorrufen, die zu Schmerzen im Becken und/oder im unteren Rücken führen können. Eine aufrechte Haltung ist nicht nur für den Beckenboden, sondern auch für das allgemeine Wohlbefinden enorm wichtig.

Gabel mit Massband

Übergewicht

Statistisch gesehen haben übergewichtige Menschen ein höheres Risiko, an Harninkontinenz zu erkranken. Übergewicht erhöht auch den Schweregrad der Erkrankung. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung (reich an Ballaststoffen, um die Durchblutung zu fördern) sowie Sport sind die Grundsteine, für einen gesunden Lebensstil.

Schwannger

Schwangerschaft und Geburt

Die Schwangerschaft ist wahrscheinlich der bekannteste Risikofaktor. Das Gewicht des Babys lastet 9 Monate lang auf dem Beckenboden. Zusätzlich schwächt die Geburt des Kindes bei der vaginalen Entbindung den Beckenboden zusätzlich. Ungefähr 15-40 % der Frauen leiden nach der Geburt an Inkontinenz. Daher ist es wichtig zu wissen, wie man den Beckenboden während der Geburt entspannen kann. Noch wichtiger ist das Training nach der Geburt, um die Muskeln und Spannkraft des Beckenbodens wiederherzustellen und Harnverluste zu vermeiden.

Schwere körperliche Anstrengung

Starke punktuelle Belastungen

Das Tragen schwerer Lasten, Niesen, Husten oder Lachen, chronische Verstopfung… all diese Anstrengungen können für Urinverlust verantwortlich sein. Es ist wichtig, bei jeder Anstrengung daran zu denken, den Beckenboden anzuspannen, um kleinere Unfälle zu vermeiden.

Händchenhalten

Nachlassen von Gefühl und Lust beim Sex

Beckenbodentraining kann bei einigen sexuellen Problemen helfen. Der Beckenboden spielt beim Geschlechtsverkehr und insbesondere beim Orgasmus eine wichtige Rolle. Ein gestärkter Beckenboden kann daher zu mehr Empfindungen und intensiveren Orgasmen führen.

femme qui subit une chute d'hormone à l'arrivée de la ménopause

Menopause

Die durch den Hormonabfall verursachte Abnahme des Muskeltonus im Beckenboden kann zu Blasenschwäche führen. Es kann hilfreich sein, einen Arzt zu konsultieren, um eine geeignete Lösung zu finden, aber in den meisten Fällen kann ein tägliches Beckenbodentraining einen Großteil des Problems lösen.

Frau auf kleinem Trampolin

Sport als Risiko

Sportarten mit ruckartigen Bewegungen oder Überbeanspruchung des Beckenbodens.
Einige Sportarten können einen übermäßigen Druck auf den Unterleib ausüben, was zu Urinverlust führen kann. Dies gilt für Trampolinspringen, Gymnastik, Leichtathletik, Reiten, Volleyball, Handball usw. Mediziner empfehlen körperliche Aktivitäten ohne Stöße und Sprünge wie Schwimmen, Wandern, Radfahren oder Pilates. Wichtig ist auch, dass Du beim Sport immer ausatmest, indem Du Deinen Beckenboden „vorher“ anspannst.

Fastfood

Ungesunde Lebensweise

Eine unausgewogene Ernährung oder zu viel koffeinhaltige oder alkoholische Getränke können zu Blasenschwäche führen. Wenn Du unter Inkontinenz leidest, ist es wichtig, dass Du viel Wasser oder Kräutertee trinkst. Auch Rauchen verschlimmert die Situation bei Harninkontinenz. Allerdings ist Rauchen keine unmittelbare Ursache für Inkontinenz, sondern eher ein verstärkender Faktor. Der chronische Husten, der mit dem Rauchen einhergeht, übt durch die Bauchmuskeln Druck auf den Beckenboden aus, was den Beckenbodenmuskel schwächen kann.

Aufrechte Haltung ichtig für denBeckenboden

Haltungsfehler

Eine schlechte Körperhaltung kann zu Druck auf den Organen führen, was wiederum den Beckenboden stärker belastet. Übermäßiger Druck auf den Beckenboden kann diesen schwächen und Verspannungen hervorrufen, die zu Schmerzen im Becken und/oder im unteren Rücken führen können. Eine aufrechte Haltung ist nicht nur für den Beckenboden, sondern auch für das allgemeine Wohlbefinden enorm wichtig.

Gabel mit Massband

Übergewicht

Statistisch gesehen haben übergewichtige Menschen ein höheres Risiko, an Harninkontinenz zu erkranken. Übergewicht erhöht auch den Schweregrad der Erkrankung. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung (reich an Ballaststoffen, um die Durchblutung zu fördern) sowie Sport sind die Grundsteine, für einen gesunden Lebensstil.

Schwannger

Schwangerschaft und Geburt

Die Schwangerschaft ist wahrscheinlich der bekannteste Risikofaktor. Das Gewicht des Babys lastet 9 Monate lang auf dem Beckenboden. Zusätzlich schwächt die Geburt des Kindes bei der vaginalen Entbindung den Beckenboden zusätzlich. Ungefähr 15-40 % der Frauen leiden nach der Geburt an Inkontinenz. Daher ist es wichtig zu wissen, wie man den Beckenboden während der Geburt entspannen kann. Noch wichtiger ist das Training nach der Geburt, um die Muskeln und Spannkraft des Beckenbodens wiederherzustellen und Harnverluste zu vermeiden.

Schwere körperliche Anstrengung

Starke punktuelle Belastungen

Das Tragen schwerer Lasten, Niesen, Husten oder Lachen, chronische Verstopfung… all diese Anstrengungen können für Urinverlust verantwortlich sein. Es ist wichtig, bei jeder Anstrengung daran zu denken, den Beckenboden anzuspannen, um kleinere Unfälle zu vermeiden.

Händchenhalten

Nachlassen von Gefühl und Lust beim Sex

Beckenbodentraining kann bei einigen sexuellen Problemen helfen. Der Beckenboden spielt beim Geschlechtsverkehr und insbesondere beim Orgasmus eine wichtige Rolle. Ein gestärkter Beckenboden kann daher zu mehr Empfindungen und intensiveren Orgasmen führen.

femme qui subit une chute d'hormone à l'arrivée de la ménopause

Menopause

Die durch den Hormonabfall verursachte Abnahme des Muskeltonus im Beckenboden kann zu Blasenschwäche führen. Es kann hilfreich sein, einen Arzt zu konsultieren, um eine geeignete Lösung zu finden, aber in den meisten Fällen kann ein tägliches Beckenbodentraining einen Großteil des Problems lösen.

Ist Inkontinenz irreversibel?

Beckenboden und Blase

Wie wird Inkontinenz behandelt?

Es gibt viele Behandlungsmöglichkeiten für Harninkontinenz. In den meisten Fällen kann die Blasenschwäche durch eine geeignete Lösung, wie z. B. Beckenbodentraining, gelindert oder geheilt werden. In der Vergangenheit wurde das Pipi-Stop / Stop-Pinkeln (Unterbrechung des Urinflusses beim Wasserlassen) als Methode des Beckenbodentrainings empfohlen. Mittlerweile ist diese Trainingsmethode überholt und wird kaum mehr praktiziert. Bei häufiger Ausübung kann es zu Harnwegsinfektionen, aber auch zu einer „schlechten neurologischen Programmierung beim Wasserlassen“ führen. Als Folge von zu häufigem Pipi-Stop können zudem Harnwegserkrankungen auftreten.

Je nach Schweregrad und Art der Inkontinenz können andere medizinische oder chirurgische Lösungen in Betracht gezogen werden. Eines ist sicher: Inkontinenzeinlagen und -hosen sind KEINE geeignete und dauerhafte Lösung. Harninkontinenz ist nicht tödlich und kann meist gut behandelt werden.

Wen sollte ich konsultieren?

Ärzte und Ärztinnen können Dir helfen, eine Lösung für Deine Blasenschwäche zu finden, und/oder Dich an Spezialisten verweisen. Zögere nicht, das Thema mit Deinem Hausarzt, Urologen, Gynäkologen, Physiotherapeuten, Hebammen usw. zu besprechen. Heutzutage sprechen die Wenigsten von sich aus mit ihren Patienten über dieses Thema, also zögere nicht, den ersten Schritt zu machen.

Wie kann man Inkontinenz verhindern?

Stärke Deinen Beckenboden

Der Beckenboden ist ein Muskel wie jeder andere in unserem Körper. Er ist zwar unsichtbar und er wird sogar allzu oft vergessen, aber das macht ihn nur umso wichtiger. Man sollte sich ein Leben lang um ihn kümmern, denn er ist immens wichtig für den ganzen Körper. Ein starker Beckenboden verhindert Inkontinenzprobleme und stärkt die Körpermitte. Wie mit allen Muskeln ist ein regelmäßiges Training der Schlüssel zum Erfolg. Dabei gibt es verschiedene Methoden und Übungen, die auch ein wenig von Deiner Präferenz abhängen. Es gibt keine Altersgrenze, um mit dem Training zu beginnen. Selbst wenn man mehrere Monate oder Jahre nach der Geburt mit Beckenbodentraining beginnt, ist das Training noch sinnvoll und hilft bei bereits existierenden Problemen und ganz besonders auch präventiv.

Jetzt Trainieren und Vorbeugen!

Beckenboden-Therapeut Arzt, Hebamme, Physiothereapeut, Gynäkologe

Medizinische Fachkräfte

Bei der Beckenbodentherapie mit einer medizinischen Fachkraft ist zunächst das Kennenlernen des eigenen Körpers und die Wahrnehmung des Beckenbodens das erste Ziel. Hierfür wird der anatomische Aufbau erklärt und langsam das Verständnis für die Muskeln ud wie diese angesteuert werden können, aufgebaut.

Nach Erlangung dieses Basis-Wissens beginnt das eigentliche Training. Hierfür werden Übungen durchgeführt, die darauf abzielen die individuellen Schwächen zu bekämpfen. Viele dieser Übungen überlappen mit Übungen aus dem Bereich der Gymnastik. Wichtig hierbei ist, die Patientin für die richtige Ausführung zu sensibilisieren. Beim Beckenbodentraining mit Therapeut:in handelt es sich keinesfalls um eine Massage sondern um die aktive Stärkung von Muskelgruppen. Die erlernten Übungen sollten dann anschliessend zu Hause fortgesetzt werden um die gewünschten Therapieerfolge zu erzielen.

Biofeedback

Weitere Trainingsmethoden

Physiotherapeuten und Hebammen sind die medizinischen Fachkräfte, die sich besonders dem Beckenboden widmen. Hier eine kurze Übersicht zu weiteren Methoden:

  • Elektrostimulation: Hierbei stimulieren elektrische Impulse den Beckenboden. Die Patientin muss also den Beckenboden nicht selbst anspannen. Diese passive Methode eignet sich besonders für Personen mit einem sehr schwachen Beckenboden. Ergänzend dazu bietet sich Biofeedback an.
  • Biofeedback: Bei dieser Methode spannt die Patientin ihren Beckenboden eigenständig an. Mit einer Vaginalsonde werden die Beckenbodenkontraktionen gemessen, und auf einem Bildschirm oder Smartphone visualisiert. So erkennt die Patientin, ob sie die Übungen richtig ausführt. Diese aktive Trainingstechnik fördert das Bewusstsein für den Beckenboden und das richtige und effektive Training.

Um den Fortschritt des Beckenbodentrainings über einen längeren Zeitraum aufrechtzuerhalten und den Muskel nachhaltig zu trainieren, empfehlen die medizinischen Fachkräfte dringend, den Beckenboden täglich zu Hause zu trainieren. Meist werden 6-10 Sitzungen durchgeführt, was ein sehr guter Start ist und vor allem das Bewusstsein für diesen versteckten Muskel fördert. Anschließend sollte aber unbedingt eigenständig regelmäßig weiter trainiert werden.

Mediziner empfiehlt Beckenbodentraining

Zu Hause

Die Experten empfehlen eigenständiges Training zu Hause. Entweder als Ergänzung zu Kursen oder als Training in Eigenregie, regelmäßiges Training ist unumgänglich um optimale Resultate zu erzielen. Variierende Übungen wie schnelle Kontraktionen, längeres Halten der Spannung, allgemeine stabilisierende Übungen und das richtige Entspannen sollten den Kern des Trainings bilden.

Mittlerweile gibt es einige kostenlose mobile Anwendungen mit Übungen zur Stärkung des Beckenbodens. Die kostenlose App „Emy – Kegel-Übungen“ ist eine davon und bietet neben abwechslungsreichen Spielen auch eine Funktion zur Verfolgung des eigenen Fortschrittes. Die Spiele sind nach der anerkannten Trainingsmethode P.E.R.F.E.C.T. Schema aufgebaut und basieren auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Zusätzlich gibt es viele hilfreiche Tipps und Tricks von Fachleuten. Außerdem gewährt die App Zugang zu weiteren informativen Inhalten rund um den Beckenboden. Ein wahrer Allrounder und der perfekte Einstieg ins Beckenbodentraining.

 

Es gibt also keinen Grund bei Inkontinenz zu verzweifeln. Du bist nicht hilflos und solltest dichschon gar nicht dafür schämen. Viel wichtiger ist es, dass du etwas dagegen tust. Und zwar Beckenbodentraining! Du kannst mit dem Training auch schon beginnen, bevor es zu spät ist, denn Prävention ist die effektivste Medizin gegen Blasenschwäche.

 

Jetzt mit dem Training beginnen

Für ein besseres Nutzererlebnis, drehe bitte deinen Bildschirm