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Blasenschwäche im Alter – und wie Beckenbodentraining präventiv vorbeugen kann

Wissenschaftliche Überprüfung
Paul Grandemange, Spezialisierter Beckenboden-Physiotherapeut

Blasenschwäche im Alter ist ein häufiges, aber oft tabuisiertes Gesundheitsproblem, das erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität von Frauen und natürlich auch Männern haben kann. Frauen sind hier jedoch besonders betroffen . Etwa 30% der Frauen über 60 Jahren leiden unter Blasenschwäche, auch als Inkontinenz bekannt. Diese Herausforderung kann verschiedene Formen annehmen, darunter Belastungsinkontinenz, überaktive Blase und unwillkürlicher Harnverlust. In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf die Ursachen, Symptome und präventiven Maßnahmen gegen Blasenschwäche im Alter. Und schauen uns außerdem an, wie Beckenbodentraining diesen Beschwerden unter Umständen vorbeugen kann.

Was ist Blasenschwäche und warum betrifft es vor allem Frauen im Alter?

Blasenschwäche, oder Inkontinenz, ist definiert als der ungewollte Verlust von Urin. Dies hängt vor allem mit den Muskeln im Beckenbodenbereich zusammen, die besonders bei Frauen mit steigendem Alter oft mehr strapaziert sind, als bei Männern oder bei jüngeren Frauen. Hat eine Frau beispielsweise eine Schwangerschaft und Geburt durchlebt, hat dies einen Einfluss auf die Beckenbodenmuskulatur. Diese wird in der Schwangerschaft gedehnt und geschwächt. Ohne gezieltes postnatales Training zur Regenerierung und Stärkung der Beckenbodenmuskulatur kann dies zu Inkontinenz führen. Doch auch Veränderungen im Hormonhaushalt, die bei Frauen mit dem Alter einhergehen, sowie ein schwaches Bindegewebe können die Muskulatur der Blase und des Beckenbodens schwächen. Die häufigsten Formen von Blasenschwäche sind übrigens Belastungsinkontinenz , bei der körperliche Belastung wie Husten oder Niesen zu Harnverlust führt. Und die überaktive Blase, die durch einen starken Harndrang gekennzeichnet ist.

Symptome und Formen von Blasenschwäche im Alter

Die Symptome von Blasenschwäche variieren je nach Art, können jedoch das Gefühl des ständigen Harndrangs, unwillkürlichen Harnverlust und Schwierigkeiten beim vollständigen Entleeren der Blase umfassen. Diese Herausforderungen können das tägliche Leben stark beeinträchtigen und zu sozialer Isolation führen. Inkontinenz ist noch immer ein Thema, was tabuisiert wird und den Betroffenen sehr unangenehm ist. Dabei betrifft dieses Leiden viele Menschen und insbesondere Frauen im höheren Alter, da die Muskulatur des Beckenbodens im Laufe der Jahre an Elastizität verlieren kann.

Ursachen und Risikofaktoren für Blasenschwäche bei älteren Frauen

Verschiedene Faktoren können zur Entwicklung von Blasenschwäche im Alter beitragen. Dazu gehören unter anderem hormonelle Veränderungen in den Wechseljahren , die zu einer Schwächung der Beckenbodenmuskulatur führen können. Auch körperliche Belastungen wie das Heben (zu) schwerer Gegenstände ohne die richtige Technik oder Muskulatur oder Übergewicht können das Risiko erhöhen. Zudem können operative Eingriffe, wie Hysterektomien, und verschiedene medizinische Bedingungen, einschließlich Diabetes, ebenfalls einen Einfluss haben.

Ich möchte mich um meinen Beckenboden kümmern

Was kann man gegen Blasenschwäche im Alter tun?

Die Bewältigung von Blasenschwäche erfordert eine individuelle Herangehensweise. Konservative Therapien, wie Beckenbodentraining und Verhaltensänderungen (zum Beispiel eine aufrechte Haltung oder eine gute Technik beim Heben schwerer Gegenstände), können bereits einen signifikanten Einfluss haben. Dies gilt auch und vor allem präventiv. Da eine gestärkte Beckenbodenmuskulatur dazu führen kann, dass Sie gar nicht erst an Inkontinenz leiden. Doch auch wenn Sie bereits an Blasenschwäche leiden, lohnt es sich, einen Arzt, Physiotherapeuten oder Mediziner zu Rate zu ziehen, um die richtigen Beckenbodenübungen zu erlernen. Beckenbodentraining stärkt gezielt die Muskulatur, die für die Kontrolle der Blase verantwortlich ist. Es kann in Form von Kegel-Übungen, mit einem Beckenbodentrainer oder unter Anleitung eines Physiotherapeuten durchgeführt werden. Beckenbodentraining stellt also eine wirkungsvolle präventive Maßnahme gegen Blasenschwäche im Alter dar.

Es stärkt nicht nur die Muskulatur, sondern verbessert auch die Kontrolle über die Blase und trägt dazu bei, die Flexibilität des Beckenbodens zu erhalten. Regelmäßiges Training, bereits in jüngeren Jahren begonnen, kann die Muskulatur stärken und das Risiko von Blasenschwäche im Alter reduzieren. Frauen sollten sich bewusst machen, dass Beckenbodentraining nicht nur als Reaktion auf Blasenschwäche. Sondern auch als präventive Maßnahme in den Lebensstil integriert werden kann. Zusätzlich können Lebensstiländerungen, wie Gewichtsmanagement und die Vermeidung von übermäßigem Koffein, das Risiko von Blasenschwäche ebenfalls bereits deutlich reduzieren.

Alternative Behandlungsmöglichkeiten bei bereits fortgeschrittener Blasenschwäche

Für Frauen, die trotz konservativer Therapien weiterhin unter fortgeschrittener Blasenschwäche leiden, gibt es natürlich auch noch andere Behandlungsmöglichkeiten. In einigen Fällen können operative Eingriffe in Betracht gezogen werden. Chirurgische Verfahren wie die Einsetzung von Blasenschrittmachern oder die Anpassung des Blasenhalses können dazu beitragen, die Kontrolle über die Blase wiederherzustellen, wenn diese bereits beeinträchtigt ist. Es ist natürlich wichtig, diese Optionen sorgfältig mit medizinischen Fachleuten zu besprechen, um die Risiken und Vorteile individuell abzuwägen.

Eine weitere Möglichkeit besteht in der medikamentösen Behandlung von Blasenschwäche. Bestimmte Medikamente können die Blasenmuskulatur beeinflussen und ebenfalls dabei helfen, den Harnfluss besser zu kontrollieren. Auch dieser Ansatz sollte jedoch individuell auf die Bedürfnisse und Gesundheitszustände der Betroffenen abgestimmt werden. Neben operativen und medikamentösen Ansätzen können auch nicht-invasive Therapien in Erwägung gezogen werden. Elektrische Stimulation, Biofeedback oder Akupunktur können ebenfalls unter Umständen dazu beitragen, die Blasenfunktion zu verbessern und die Symptome der Blasenschwäche zu lindern.

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Frühzeitig loslegen lohnt sich: Es gibt Wege zur Stärkung der Blasengesundheit im Alter

Blasenschwäche im Alter ist keine unabwendbare Konsequenz des Älterwerdens, sondern ein Zustand, der durch gezielte Prävention und effektive Behandlungsansätze verbessert werden kann. Es ist wichtig, dass Frauen, insbesondere im fortgeschrittenen Alter, die Bedeutung der Blasengesundheit erkennen und proaktiv Maßnahmen ergreifen. Beckenbodentraining, als integraler Bestandteil der Prävention, bietet eine effektive Möglichkeit, die Muskulatur zu kräftigen und so das Risiko von Blasenschwäche zu minimieren. Darüber hinaus sind die Kenntnis der eigenen Körperbedürfnisse und das Aufsuchen von medizinischem Rat von großer Bedeutung. Bei Auftreten von Inkontinenzsymptomen ist es dann erst Recht ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Um die Ursachen schnellstmöglich individuell zu identifizieren und individuelle Therapieansätze zu entwickeln. Die Vielfalt der Behandlungsoptionen, von physiotherapeutischen Übungen über medikamentöse Ansätze bis hin zu operativen Eingriffen, unterstreicht die Notwendigkeit einer personalisierten Herangehensweise.

Schlussfolgernd lässt sich sagen, dass Blasenschwäche im Alter nicht als unausweichliches Schicksal akzeptiert werden sollte. Mit einem ganzheitlichen Ansatz, der Aufklärung, Prävention und individuelle Therapie kombiniert, können Frauen ihre Blasengesundheit positiv beeinflussen. Und zwar in jedem Altersabschnitt. Das Bewusstsein für die Bedeutung des Beckenbodentrainings als präventive Maßnahme sollte gestärkt werden, um Frauen zu ermächtigen. Und ihnen die Werkzeuge frühzeitig zu geben, um ihre Lebensqualität später im Alter zu verbessern. Ein gesunder Lebensstil, regelmäßige körperliche Aktivität und das frühzeitige Einbinden von Beckenbodentraining können dazu beitragen, Blasenschwäche im Alter effektiv zu bewältigen. Es ist also nie zu früh, sich mit der eigenen Blasengesundheit auseinanderzusetzen und präventive Maßnahmen zu ergreifen, um ein aktives und erfülltes Leben auch im höheren Alter zu genießen. Und wenn Sie dieses bereits erreicht haben: Es ist auch nie zu spät!

Glückliche Frau
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