Mutter in der Natur schreibt Tagebuch

Schwangerschaft in Deutschland, Frankreich und der Schweiz

Andere Länder – andere Sitten? Das gilt auch beim Thema Schwangerschaft und Rückbildung! Miriam, auch bekannt als @HowImetmymomlife auf Instagram, ist Mutter dreier Kinder und hat ihre ersten beiden Kinder in Südfrankreich geboren und ihr drittes Kind in der Schweiz zur Welt gebracht. Für uns hat sie ihre Erfahrungen im Hinblick auf die Geburt und Rückbildung in Deutschland, Frankreich und der Schweiz verglichen. Außerdem verrät sie, warum sie besonders, das Beckenbodentraining „à la française“ überzeugt hat.

schwangere Frau Beckenboden Rückbildung

Könntest Du Dich kurz in ein paar Worten vorstellen?

Ich bin Miriam (31) und Mama von drei Mädchen im Alter von 5 Jahren, 3 Jahren und 5 Monaten. Ich komme ursprünglich aus Deutschland und bin mit Anfang 20 nach Südfrankreich ausgewandert. Dort kamen auch ersten beiden Töchter zur Welt. Mittlerweile leben wir in der Schweiz. Hier kam vor fünf Monaten meine dritte Tochter bei einer Hausgeburt zur Welt. 

Wie hast Du das Thema Schwangerschaft und Geburt in Frankreich und in der Schweiz erlebt?

Meine erste Schwangerschaft in Südfrankreich war nicht ganz einfach. Ich hatte vorzeitige Wehen, einen verkürzten Gebärmutterhals und viel Unsicherheiten. Die Geburt war dann wohl „typisch französisch“ mit PDA (Periduralanästhesie). Meine zweite Geburt ging dann so schnell, dass ich nur 12 Minuten im Kreißsaal war. Für eine PDA war keine Zeit mehr. Ich durfte erleben, dass mein Körper die Arbeit der Geburt quasi von alleine machte. Das war eine sehr stärkende Erfahrung und damit wurde dann wohl der Grundstein für meine dritte Geburt gelegt. 

In der ersten Schwangerschaft hatte ich durch Instagram und eine kleine Whatsapp Gruppe viel Austausch mit anderen Schwangeren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. So stellte ich fest, dass Schwangerschaft und Geburt in den Ländern teils schon recht unterschiedlich ablaufen. Ich glaube, in Frankreich wird um das Thema nicht ganz so viel Trubel gemacht wie z.B. in Deutschland. Die Kontrollen sind nicht ganz so engmaschig und es ist allgemein (nach meinem Empfinden) etwas entspannter.   

Wie das in der Schweiz ist, kann ich gar nicht so genau sagen, denn meine dritte Schwangerschaft habe ich sehr selbstbestimmt gestaltet und war sehr wenig beim Arzt. Zudem hatte ich das Glück von einer Frauenärztin betreut zu werden, die ebenfalls eine Hausgeburt hatte und mich „mein Ding“ machen hat lassen. 
Beim Thema Geburt habe ich auf jeden Fall Unterschiede feststellen können. In Frankreich wird (meiner Erfahrung nach) sehr schnell zur PDA gegriffen. Teils wird sie im Geburtsverlauf schon so früh gelegt, dass Frauen die „eigentlichen“ Wehen kaum spüren. So war das zumindest bei meiner ersten Geburt und durch die Berichte meiner französischen Freundinnen weiß ich, dass dort ebenfalls bei jeder (!) Geburt eine PDA gelegt wurde. In der Schweiz und in Deutschland kommt eine PDA zwar auch öfter zum Einsatz aber ich habe das Gefühl, dass die Frauen eher bestärkt werden es (so lange wie möglich) ohne Schmerzmittel zu versuchen.   

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Wie sieht die medizinische Betreuung in den beiden Ländern während der Schwangerschaft aus?

Ich würde sagen, dass die medizinische Betreuung in beiden Ländern sehr gut ist. Einen Unterschied habe ich allerdings feststellen können. In meiner Region in Südfrankreich hatte ich keine vorgeburtliche Betreuung von einer Hebamme. Das kann natürlich an der Region liegen, aber es gab dort keine freiberuflichen Hebammen, sondern nur die, die im Krankenhaus angestellt waren. Dort gab es zwar Infotermine und man konnte auch direkt im Krankenhaus einen Geburtsvorbereitungskurs machen, aber ein enger Kontakt oder Austausch entstand dadurch natürlich nicht. 
In der Schweiz und auch in Deutschland gibt es freiberufliche Hebammen, bei denen man auch die Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft machen lassen kann. Zudem arbeiten manche als Beleghebamme oder sind zusätzlich in einem Krankenhaus angestellt und können so auch bei der Geburt anwesend sein. Für viele Frauen ist das eine wundervolle Stütze und gibt natürlich auch Sicherheit.

Wie wir das Thema Rückbildung in Frankreich und in der Schweiz angegangen?

Hier liegt wohl der größte Unterschied zwischen den Ländern. In der Schweiz und in Deutschland besuchen Frauen nach der Geburt meist einen Gruppen-Rückbildungskurs, in dem sie ein paar Übungen gezeigt bekommen und dann doch oft mehr „sporteln“ als dass sich intensiv mit dem Beckenboden auseinandergesetzt wird.
In Frankreich gibt es diese Gruppen Rückbildungskurse nicht. Man bekommt 10 Sitzungen bei einer Physiotherapeutin verschrieben von der man dann 1:1 betreut wird. Eine klassische Rückbildungsstunde bei der Physio bestand bei mir aus gezielten Atemübungen, bei denen der Beckenboden aktiviert wurde, ein paar Übungen für die Rektusdiastase und 20 Minuten Training mit einer Vaginalsonde. Diese Sonde war mit einem Computer verkabelt und man konnte dort dann Spiele mit seiner Beckenbodenmuskulatur spielen. 

Wenn ich meinen deutschen Freundinnen von „meiner Art“ der Rückbildung berichtete, waren alle immer ganz erstaunt und oft auch etwas neidisch. Denn in ihren Gruppenkursen lernten sie oft nicht, wie sie ihre Beckenbodenmuskulatur richtig stärken konnten. 

Warum hast Du dich dazu entschieden auch in der Schweiz deine Rückbildung mit einem Biofeedbacktrainer zu machen?

Ganz einfach, weil es in meinen Augen die beste und effektivste Form der Rückbildung für den Beckenboden ist. Natürlich sollte man bestenfalls auch mit einer Physiotherapeutin trainieren, denn die Atmung ist beim Beckenbodentraining auch sehr wichtig. Dazu sollte man auch noch Übungen für die Schließung der Rektusdiastase machen. Für mich ist ein Biofeedbacktrainer die optimale Ergänzung zu einem Rückbildungskurs und darüber hinaus ideal um die Beckenbodenmuskulatur langfristig zu trainieren. 

Warum fiel Deine Wahl auf Emy?

Ich hatte vorher schon einen anderen Beckenbodentrainer. Allerdings ware die Spiele dort sehr einfach gehalten und der Beckenbodentrainer hatte schon nach kurzer Zeit einige Defizite. Irgendwann ging es gar nicht mehr richtig und auf der Suche nach einer besseren Alternative stieß ich auf Emy und war sehr begeistert. 

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Wie gefällt Dir das Training bisher ?

Das Training gefällt mir bisher richtig gut. Ich mag, dass es so viele verschiedene Spiele gibt. So wird das Beckenbodentraining nicht langweilig. Auf meinem Blog habe ich einen ausführlichen Testbericht über Emy verfasst und erzähle auch noch etwas ausführlicher über meine Rückbildung in Südfrankreich. 

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